Geschichte
Als der Heimatverein für den Altkreis Meppen e.V. im Jahre 1952 als Heimat- und Verkehrsverein
des Kreises Meppen e.V. gegründet wurde, bestanden im Kreisgebiet lediglich in Haren und
Haselünne örtliche Heimatvereine. Beide waren bereits in den Jahren der Weimarer Republik
entstanden und spielten bis 1933 und wieder ab Ende der 1940er Jahre im jeweiligen kulturellen
Leben eine herausragende Rolle.
Anfang der 1950er Jahre wurden nun auch die Strukturen für die regionale Heimatarbeit neu
geschaffen. Die Initiative zur Gründung eines landkreisweiten Heimatvereins ging vom damaligen
Kreisheimatpfleger, Rektor Josef Hugenberg, aus. Der neugeschaffene Heimat- und Verkehrsverein
des Kreises Meppen war bis zur Kreisreform im Jahre 1977 eng mit der Kreisverwaltung und auch
der Kreisstadt Meppen verbunden, zumal in Meppen erst 1978 ein örtlicher Heimatverein gebildet
wurde. Gründungsvorsitzender wurde der damalige Oberkreisdirektor Dr. Josef Stecker, sein
Stellvertreter der Meppener Stadtdirektor Dr. Hans Kraneburg.
Gleichzeitig
betrachtete
der
Verein,
für
den
sich
damals
nach
und
nach
der
Begriff
„Kreis-
heimatverein“
einbürgerte,
das
gesamte
Kreisgebiet
mit
den
zahlreichen
kleinen
Landgemeinden
vom
Bourtanger
Moor
im
Westen
bis
zum
Südhümmling
im
Osten
als
sein
Aufgabengebiet.
Enge
Verbindungen
bestehen
schließlich
bis
heute
zum
Emsländischen
Heimatbund.
Jahrzehntelang
wurden
die
Geschäfte
des
Vereins
in
Bürogemeinschaft
mit
dem
ebenfalls
1952
gegründeten
Emsländischen Heimatverein, dem heutigen Emsländischen Heimatbund, geführt.
Durch eine Pro-Kopf-Umlage des Landkreises und der Städte und Gemeinden hatte der Verein
frühzeitig finanzielle Planungssicherheit. Und dieses, kontinuierliche Arbeitsmöglichkeiten
gewährleistende Finanzierungsmodell zieht sich im Grundsatz durch die gesamte Geschichte des
Vereins und ist nach wie vor maßgeblich.
Von sich reden machte er in den ersten Jahrzehnten als Mühlenverein (u. a. Restaurierung der
Staverner Mühle, Übernahme der Höltingmühle Meppen) und durch das Kreisheimathaus Klus im
Gebäudeensemble des Freilicht- und Heimatmuseums Haselünne. Der Verein profilierte sich ferner
beispielsweise als Herausgeber von regionalem Schrifttum sowie mit der Anlegung eines
Naturlehrpfads. Zentrale Persönlichkeiten nach der Gründergeneration waren der Rektor und
Meppener Bürgermeister Wilhelm Mevenkamp als Vorsitzender und der Fabrikant sowie
Haselünner Bürgermeister und Heimatvereinsvorsitzende Friedrich Berentzen als sein Stellvertreter.
Die Gebiets- und Verwaltungsreform bedeutete für den Verein eine tiefe Zäsur. Die Zusammen-
legung zahlreicher kleinerer Orte zu großen Einheits- und Samtgemeinden machte es dringend
erforderlich, verstärkt örtliche Heimatvereine zu gründen, um Plattformen für kulturelles und
bürgerschaftliches Handeln vor Ort zu schaffen. Mit den zahlreichen Neugründungen namentlich
auch in kleineren Ortschaften entstand glücklicherweise ein großes Arbeitspotential auf örtlicher
Ebene.
Mit der Bildung des Landkreises Emsland aus den bisherigen Kreisen Aschendorf-Hümmling,
Lingen und Meppen als Schlusspunkt der Gebietsreform ging schließlich auch die Professionali-
sierung des Emsländischen Heimatbundes einher. Kurze Zeit später erfolgte die Gründung der
Emsländischen Landschaft als spartenübergreifende regionalen Kulturdienstleisterin.
Aus dem Kreisheimatverein wurde der Altkreisheimatverein. Inhaltlich ergab sich ein neues
Aufgabenprofil. Unter den Vorsitzenden Wilhelm Mevenkamp (1975–1999), Wilhelm Kuhl
1999–2005) und Bernhard Herbers (2005–2022) rückten die eingangs erwähnten typischen
Dachverbandsfunktionen – Beratung, Bündelung, Förderung – in den Mittelpunkt der Aktivitäten.
Heimatverein für den Altkreis Meppen e.V.